Mittwoch, 2. September 2009

Kanaalstraat, the place to be...

ENDLICH! Ich bin umgezogen!
Gestern ging's mit Sack und Pack (ich weiss nicht, ob ihr euch vorstellen koennt, was fuer Mengen an Gepaeck ich zu transportieren hatte) in mein Studentenwohnheim. Ich hatte ja wirklich das Schlimmste befuerchtet, nachdem einige aus meinem Programm ueber ihr Studentenwohnheim so ungluecklich waren... dreckig, eng, ueberfuellt und mit seltsamen chinesischen Mitbewohnern.
Aufbauend dann auch die e-Mail von meiner Mum: "Ich hoffe, dass das Studentenwohnheim besser ist, als es von aussen den Anschein gemacht hat...". Vorfreude auf die Wohnung dann eigentlich ziemlich verhalten - hab mich nur so danach gesehnt, endlich auszupacken, nicht mehr genau das Teil aus dem Koffern zu benoetigen, dass ganz unten ist... nicht mehr die italienischen/zypriotischen Nachbarn aus dem Hostel mit ihren lautstarken Gespraechen hautnah erleben zu muessen...
Ach ja, by the way: die zypriotische Familie im Hostel war ein Knaller, das steht ganz ausser Frage. Der Vater hat fuer seine Tochter hier alles arrangiert, sogar ein knall-pinkes Fahrrad hat er ihr gekauft (darauf angesprochen hat sie nur gemeint "it's my favourite colour" - wer haette das gedacht, bei rosa Jogging-Anzug und pinken Handtuechern;))

Naja, ich weiche von meiner Umzugs-Story ab... jaa...
also, to keep it short and simple: ich bin einfach nur erleichtert! Statt in einem geteilten Zimmer im eigentlichen Sinn (manche erlitten dieses Schicksal tatsaechlich)haben Heather und ich zwei Zimmer, von denen eines ein Durchgangszimmer ist. Ich hab allerdings das hintere, welches zwar kleiner ist, aber ein Waschenbecken hat. In dem anderen sind die Kleiderschraenke. Eigentlich waren in dem einen Raum zwei Tische, in dem anderen die zwei Betten, aber die Umraeum-Aktion war das Erste, was wir in Angriff genommen haben.
Die Kueche ist riesig, mit Wasserkocher, Kaffeemaschine, Mikrowelle und viel Platz und wie alles andere sonst auch mit den guten IKEA-Moebeln eingerichtet. Billy an Bord, sozusagen. Haben die schoenste Kueche im ganzen Haus, deswegen haengen die ganze Zeit Leute dort ab, um zu kochen oder zu reden oder fernzusehen.
Bad und Dusche ist mehr als spaerlich, aber was soll's - als Fruehaufsteher und Spaetduscher werde ich schon keine Probleme haben.

Das Viertel - Lombok - ist das neue Kult-Viertel in Utrecht, haben wir heute in einem Kurs gelernt. Ein perfektes Beispiel fuer friedliches Zusammenleben von unterschiedlichen Kulturen und gelungene Integration. Multikulturell im postiven Sinne. Kleine tuerkische, persische oder griechische Obst- und Gemueselaeden ueberall(unfassbar guenstig, ein Kilo Tomaten beispielsweise ab 25 Cent). Dazwischen Baeckereien, in denen es lecker Fladenbrot, Croissants und arabische Suessigkeiten gibt. Sehr lecker. Habe mir heute schon schon eine Pistazien-Blatterteig-Teilchen gegoennt, so suess, dass mir beinahe die Zaehne zusammengeklebt waeren. Natuerlich duerfen Kaas und Vis Winkel (Kaese- und Fisch-Laaeden) dazwischen nicht fehlen. Die Windmuehle um die Ecke laesst auch nicht vergessen, dass man sich doch noch in den Niederlanden und nicht in Istanbul befindet;)!
Erinnert mich mich irgendwie an den tuerkischen Markt in Kreuzberg in Berlin, den ich so liebe.

Der andere riesen Vorteil des Wohnheims, neben der absoluten Naehe zum Zentrum (per fiets in 5 Minuten) sind die Leute, die dort leben. Ich glaube, wirklich alle Nationalitaeten sind dort vertreten. Waren gestern mit fuenf Schweden, zwei Australierinnen und einer Amerikanerin Abend essen, als wir zurueck gekommen sind waren zwei weitere Schweidinnen in der Kueche, die auch sehr nett waren. Heute morgen dann Fruehstueck mit einem Griechen und einer Polin. Nach dem Einkaufen hab ich dann noch eine Landsmaennin getroffen. Ist wirklich witzig - man trifft sich so und die ersten Worte sind immer "Hi! I am ... where are you from... what are you studying?..." ;)
Was mir da gerade noch einfaellt zum Wohnheimsleben: bin heute Nacht kurz aufgewacht, weil jemand lautstark "Angels" gesungen hat... oder "Feel"?! Auf jeden Fall zweistimmig und ziemlich laut, wenn ich schon davon aufwache. Wer meinen Schlaf kennt, weiss, was das bedeutet.

Neben dem ganzen Umzugs-/Hostel-Stress hat nun auch die Uni angefangen, wobei wir uns immer noch in der introduction week befinden. Muessen aber bis Freitag zwei Artikel schreiben und bis naechste Woche noch mal einen. Will gar nicht darueber nachdenken, die Sprache macht mir doch etwas zu schaffen. Also, nicht die Sprache, aber einen Artikel zu schreiben ist einfach etwas anderes. Da kann man nicht nur einfach Fakten aufzaehlen, da muss man mit der Sprache spielen koennen. Und das neben all den native speakern und Skandinaviern (die eh fast perfekt Englisch koennen)... wir Deutschen sind da wirklich minderbemittelt... naja, fuer den Anfang muss ich halt irgendwas produzieren und abgeben.
Sonst haben wir noch eine Tour durch das historische Utrecht gemacht - sehr spitze, weil ich davor meine Schluessel und das BETTZEUG (!!!) abholen musste... inklusive Daunenbett und Kopfkissen... machte sich ganz gut im Dom von Utrecht, schaetze ich. Heute dann noch eine Tour - mit dem Fahrrad, um etwas ueber die wirtschaftliche Situation von Utrecht zu erfahren. Langsam kenn ich schon fast jeden Winkel - werde meinen "Mappy"-Ruf wohl nicht mehr los.

Alles also pretty much fabulous - ausser, dass wir kein Internet in der Wohnung haben, weil unser Kabel glaube ich beschaedigt ist. Sind die einzigen im ganzen Haus, wenn"s um die Technik geht verlaesst mich mein fast schon sprichwoertliches Glueck. Auch in der Uni hassen mich wohl die Computer. Durfte schon die Service-Fahigkeit des Help-Desks austesten. Laesst nichts zu wuenschen uebrig, allerdings habe ich auch hier keinen Zugang zum wireless-LAN. Mein Zugangsprogramm ist zu komplex. Der nette Kerl hat mir aber geraten morgen wieder zu kommen, weil manchmal ueber Nacht sich was aendern kann, am System oder so. Konnte darueber nur hysterisch lachen, weil diese Technik-Sachen einfach ein Eigenleben fuehren. Ich werde es aber mal austesten. Vielleicht kann mein Laptop seine Allergie gegen hollaendisches Netz ueberwinden.
Ein Lichtblick: am Freitag kommt jemand, um in der Wohnung nach dem Internet zu schauen. Bis dahin bin ich leider auf die Uni-PCs angewiesen, mit niederlaendischer Tastatur und Apple-Technik. Was das Schreiben etwas verkompliziert. Alle Rechtschreibfehler sind darauf zurueckzufuehren.

Zum Schluss wieder eine kleine Wissensspritze - mein Blog ist naemlich total servicelastig, falls es noch nicht aufgefallen ist.
Die Lektion des Tages: Holland ist nicht gleich Niederlande, Holand ist lediglich die wichtigste und oekonomisch staerkste Region der Niederlande. There ist where all the things happen.
Wieder was gelernt, recht herzlichen Dank fuer die Aufmerksamkeit. Bis zum naechsten Mal!


P.S.: In der Ferne wird meine Hzperchonderitis immer etwas schlimmer. Habe mir schon eine Blinddarmentzuendung eingebildet. Die Symptome sind aber seit heute verschwunden.
Mein Zahn hat sich auch komisch angefuehlt.

3 Kommentare:

  1. ach lisi, war das schön auf dem türkischen Markt in Berlin :)
    also bei deinem blog musst du aufpassen, dass du nicht zu viele besucher anlockst - also ich hab mega lust auf nen kleinen holland, äh niederlande-trip bekommen ;) und dein blog bringt mich immer zum lachen!
    lass es dir gut gehen...drück dich miri

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  2. Hallo Lisa, wir freuen uns, daß nicht alles glatt geht und doch viel funktioniert und Du -so liest es sich für uns- sehr viel Freude hast am Utrecht-Erlebnis-Studium.
    Grüße von Monika+Jürgen

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  3. Heey! Super! Lombok ist einfach super! Deshalb auch empholen!

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